Glückliche Gesichter bei den Jungschützen des Bürgerschützenvereins: Stephan Hipper ist neuer Regent der Abteilung, die am Wochenende zudem ihren runden Geburtstag beginnt. Mit dreifachem „Horrido“ wurde die neue Nachwuchsmajestät begrüßt – und musste prompt die obligatorische Bierdusche über sich ergehen lassen.

Zwischen Bierzelt und Lagerfeuer

Der Samstag vor dem Schützenfest ist traditionell für den Nachwuchs reservier. Die Jungschützen des Bürgerschützenvereins Ahlen nahmen erneut den Hof Bolsenkötter in Beschlag, wo sich auch zahlreiche Offiziere einfanden, um gemeinsam zwischen Bierzelt und Lagerfeuer zu feiern.

Im Mittelpunkt des Nachmittags stand das 70-jährige Bestehen der Jungschützenabteilung – optisch unterstrichen durch eine große Torte, verziert mit dem bekannten Signet der jungen Truppe. Als Vertreter für Hauptmann Heiner Gosda übernahm „Spieß in spe“ Julius Heuser das Kommando.

Nach dem ersten Exerzieren und der Begrüßung von BSV-Majestät Thomas Klotz sowie der militärischen Führung mit Oberst Frank Beier und Major Hendrik Koch-Jaspert wurden auf grüner Wiese Beförderungen ausgesprochen: „Kammerbulle“ Jan Peters wurde zum Oberstabsfeldwebel ernannt. Zu Stabsfeldwebeln befördert wurden Axel Bogdanowicz, Heinrich Winkelmann jr. und Tim Hofmeister. Oberfeldwebel nennen sich fortan Joshua Sumpmann und Leonard Kern. Christoph Aulbur und Timon Behrens marschieren von nun an als Feldwebel mit. Den Dienstgrad des Stabsunteroffiziers erreichten Nils Rittmeier und Louis Haver.

Nach den Regularien und den ersten Königshuldigungen war der Abend noch lange nicht vorbei. Bei Gesprächen im Feuerschein ließ es sich noch einige Stunden gut aushalten. Und der eine oder andere Schütze wechselte im Laufe des Abends noch den Feierort und reihte sich gut gelaunt ins Ahlener Stadtfest-Getümmel ein.

Quelle: AZ, von Christian Wolff

Das Jungschützenfest ist der letzte Termin der Formaldienstausbildung der Jungschützen, Offiziersanwärter und Fahnenabordnungen. Die Avantgarde des BSV hat in den letzten Jahren aus diesem Termin etwas ganz Besonderes gemacht: Vom Büfett auf Porzellan, über die Beförderungen, der Hut Taufe bis hin zum Jungschützen Königsschuss.

Pünktlich um 14 Uhr begann das Antreten in voller Uniform und mit Karabinern, wobei Spieß Julius Heuser genauestens auf die Einhaltung des Exerzierreglements achtete. Auch die neuen Fahnenoffiziere Leutnant Jan Hörster und Lt. Torben Hylsky nahmen am Exerzieren teil, um den sicheren Umgang mit dem Banner der Kompanie zu üben. Nach einigen Märschen durch die Bauernschaft Ester, kam die Kompanie wieder auf dem Hof an, wo Hauptmann Heiner Gosda den Inventarienverwalter OLt. Josef Ostermann begrüßte. Ostermann bedankte sie für den besonderen Empfang und übergab einen historischen Sponton als Geschenk an die Jungschützen. Aus Anlass seiner 25 jährigen Korpszugehörigkeit als Offizier und den Bedarf einer Spitze für die neue Jungschützenstandarte schaute sich Ostermann nach einem Sponton aus den 1840er Jahren um. Fündig geworden und nach Aufbereitung durch OLt. Raphael Fischer übereichte Josef Ostermann das historische Stück an den neuen Fahnenoffizier Lt. Jan Hörster.

Später ließ Hauptmann Heiner Gosda die Jungschützen zur Beförderung antreten Bent Gosda und Jan Peters erreichten dabei den höchsten im Jungschützenkorps zu vergebenden Dienstgrad Stabsfeldwebel. Stabsunteroffizier Phillipp Frenz wurde in seinem letzten Jahr als Jungschütze noch einmal zum Feldwebel befördert und bedankte sich bereits im Voraus mit einer Einladung zum Frühschoppen am Schützenfest-Donnerstag. Hausherr Hendrik Koch, sowie Andre Bockmühl erhielten im Anschluss an die Beförderungen ihr Offizierspatent aus der Hand vom Oberst Marcel Damberg. Als Fahnenoffizier der Jungschützen ist Bockmühl fortan Leutnant, Koch folgt als Major auf Frank Beier und ist nun stellvertretender Bataillonskommandeur.

Schließlich begann das Vogelschießen – ein heißes Rennen um die Königswürde der Jungschützen. Nachdem sich der Adler, geliefert durch Unteroffizier Leonard Kern, als zäh erwies, schaffte es Kammerbulle Jan Peters die Regentschaft zu erlangen.

Neuen Geleitschutz bekommt Fahnenoffizier Leutnant Jan Kaplan. Leutnant Dennis Morsek und Leutnant Hendrik Westhölter übergeben Ihren Fahnenbegleitoffiziersäbel an Leutnant Jan Hörster und Leutnant Michael Krüger.

Es ist für den Oberst immer ein Vergnügen, wenn Offiziere einen Dienstposten im Offizierskorp übernehmen. Wenn die Offiziere dann auch noch „Eigengewächse“ aus dem Jüngschützenkorps sind, ist es ein besonderes Vergnügen, die Offiziere zu Bestallen und in Ihrer Funktionen einzusetzen.

Bernhard Mathew wird durch Anlegen der aus Metallgespinst gefertigten, goldenen Fangschnur durch Hauptmann Oliver Raesfeld zum leitenden Zugoffizier der Jungschützen ernannt (Ursprünglich sollte die Fangschnur verhindern, dass der Träger seine Kopfbedeckung verliert).

Unter den wohlwollenden Augen seiner Majestät Marcel Damberg und in Anwesenheit seiner Throngesellschaft wird auf der Schützenwiese das Kommando über das Jungschützenkorps vom Hauptmann der Jungschützen Thomas Schulze Beerhorst an Hauptmann Heiner Gosda durch Oberst a.D. Bernhard Büscher übergeben.

Glückwünsche seiner Majestät an den neuen Hauptmann der Jungschützen.

Durch die Übergabe des Dienstsäbels vom neuen Hauptmann der Jungschützen an Lt. Bernhard Mathew wird seine Bestallung besiegelt.

Das Jungschützenfest ist der letzte Termin der Formaldienstausbildung der Jungschützen, Offiziersanwärter und Fahnenabordnungen. Die Avantgarde des BSV hat in den letzten Jahren aus diesem Termin etwas ganz Besonderes gemacht: Vom Spanferkel auf Porzellan, über die Beförderungen, der Hut Taufe bis zum Jungschützen Königsschuss.

Man muss Traditionen kennen, um sie brechen zu dürfen. Das nahm sich Stabsgefreiter Tobias Ostermann zu Herzen und sagte: „Heute ein König“ und schoss den Jungschützenvogel ab.

Das Quartett Hauptmann der Jungschützen Thomas Schulze Beerhorst, Haup. Heiner Gosda, OLt. Bernhard Mathew und Spieß – OStFw. Julius Heuser haben sich einen ganz besonderen Dank an OLt. Koch ausgedacht. Das Original Fotobuch aus dem Nachlass von Annelie Leifeld, das Haup. Thomas Schulze Beerhorst anlässlich seines Antrittsbesuches bei Frau Leifeld übergab, wurde dem Gastgeber übergeben. Als Dank und mit dem Wunsch auch in Zukunft den Hof Bolsenkötter zum Schützenplatz umfunktionieren zu dürfen. „Wir können hier feiern, bis ich nicht mehr laufen kann“, zu dieser Aussage ließ sich der Gastgeber hinreißen.

Auszüge aus den Beförderungen: Zum Gefreiten befördert wurden Maximilian Dolowy (l.) und Nils Rittmeier.

Ein prächtiger Sonnenuntergang unterstützte die Atmosphäre und die Anwärter sorgten für die passende Kühlung.

Heinrich Winkelmann jr. (l.) Axel Bogdanowicz und Tim Hofmeister nahmen ihre Beförderung zum Stabsunteroffizier entgegen.

Um 23. Uhr befahl Haup. Thomas Schulze Beerhorst zum ersten Mal den kleinen Zapfenstreich im Rahmen des Jungschützenfestes und man fühlte: Hier bin ich Schütze, hier will ich sein.

Pokernight im Pool auf dem Westfalendamm 44.

Die Architektur des Poolhauses der Villa Leifeld und das Wirken der Leifelds, insbesondere für das Jungschützenkorp, inspirierten den Oberleutnant der Jungschützen Heiner Gosda zu einer besonderen Idee. Eine Pokernight im Pool auf dem Westfalendamm 44.

Seine Jungschützen setzten am Samstag den 28.04. diesen Gedanken um. Der leere Pool wurde zum „Casino Royal“ und der Garten zum Aufmarschplatz der cool, feierlich, gekleideten Jungschützen und ihrer Gäste. In der Eröffnungsrede erinnerte Gosda an das besondere Verhältnis von Annelie Leifeld, das schon seit den 60.ger Jahren zu den Jungschützen bestand. Aus dieser Zeit stammte auch der Baustiel des Schwimmbeckens. Das Wissen um die außergewöhnliche Bedeutung des Ahlener Schützenwesens für ihren Mann, dem Ehrenvorsitzenden des BSV Theodor F. Leifeld und die Strahlkraft ihres Schaffens für die Gemeinschaft der Schützenbrüder als Beispiel für die Jungschützen.

Der Hauptmann der Jungschützen Thomas Schulze Beerhorst zeichnete an Ende des Abends den Gefreiten Nils Rittmeier und den Schützen Maxi Dolowy mit dem ersten und zweiten Preis des Turniers aus. Das Anwesen Leifeld und das danebenliegende Haus Stolz auf dem Westfalendamm wird in absehbarer Zeit abgebrochen und einer Neubebauung zugeführt.

Vor einer Woche waren die Offiziere nach dem ereignisreichen Tag in Garzweiler bei SM Marcel Damberg zu frischem Grillgut und kühlen Getränken eingeladen. Das neue Festzelt der Jungschützen und eine Theke mit Zapfanlage steht seitdem weiterhin im Garten am Rombergweg, damit die Jungschützen und der Thron bei jeder Witterung der Einladung des Königs folgen können. 21 Jungschützen fanden sich zusammen mit ihren kommandierenden Offizieren nach ihrer Jahreshauptversammlung mit dem Thron am späten Samstagnachmittag bei Sonnenschein am Festzelt ein. Wiederum mit frisch gezapften Getränken und Steaks vom Grill wurden die Gäste traditionsgemäß vom König bewirtet. Die Stimmung war so gut, dass erst am frühen Morgen die letzten Gäste, nachdem diese bereits erste Aufräumarbeiten unterstützt hatten, das Quartier am Richterbach verließen. Das von Annelie Leifeld den Jungschützen gestiftete Festzelt hatte auch in der letzten Woche beim ersten Herbststurm seine Qualität unbeschadet unter Beweis gestellt und wird jetzt nach beiden Events wieder abgebaut.

Stabsunteroffizier Julius Heuser
„Aus unserer Mitte“ tritt Stabsunteroffizier Julius Heuser einen prägenden Posten für die Keimzelle des Bürgerschützenwesens an. Als Spieß prägt er die nächsten Jahrgänge der Jungschützen und somit die Zukunft der Schützentraditionspflege in der Wersestadt.

 

Engagement
Im Namen der Jungschützen übergab Gefreiter Jan – Hendrik Peters (l.) dem scheidenden Spieß Oberstabsfeldwebel Bernhard Mathew eine Erinnerungsplakette. Für das lange Engagement dankte Hauptmann der Jungschützen Thomas Schulze – Beerhorst und Stellvertreter Oberleutnant Heiner Gosda. (v.l.)

 

Spaßvogel
Wettstreit außer Konkurrenz: Stabsunteroffizier Mikko Buller schoss den „Spießvogel“ ab. Seine Majestät König Marcel Damberg (l.) gratulierte.

 

Unterstützung des Jungschützenwesens
Kein Gruppenbild ohne Damen: Der Hauptmann der Jungschützen bedankte sich bei der Hausherrin Aline Krächter (3.v.l.), nebst Hausherr Oberleutnant Hendrik Koch (2.v.r.) und „Frau Kompaniefeldwebel“  Steffi Nixdorf ( l. ), für die Unterstützung des Jungschützenwesens über all die Jahre.

 

Kompaniefeldwebel Bernhard Mathew (re.) prägte die Jungschützen in den vergangenen Jahren. Mit einem Biwak wurde der „Spieß“ am Samstagabend auf dem Hof Bolsenkötter feierlich verabschiedet. Mit der Übergabe der Befehlsgewalt, durch den Hauptmann der Jungschützen Thomas Schulze-Beerhorst (m.), ist Stabsunteroffizier Julius Heuser (li.), der neue Spieß der Jungschützen.