Unser tolles „Jagdschlösschen“ hat wieder einen schönen Einsatz gehabt. Auf einer Geburtstagsfeier wurde dieser schöne Schießwagen präsentiert. Das Team um Andreas Schulze Beerhorst hat wieder einmal alle Kräfte mobilisiert um ein anständiges Schießen zu ermöglichen. Die Gäste der Feier haben geschossen als wenn es kein Morgen gibt. Der Bürgerschützenverein hatte diesen historischen Schießwagen erworben, da sich keine Schießbude mehr für unser Schützenfest fand. Unser Jagdschlösschen ist aus dem Baujahr 1968 und von der Herstellerfirma Melzer. Über 55 Jahre war dieser Wagen auf den großen Volksfesten des Landes vertreten. Zuletzt ansässig im süddeutschen Raum, war er auch Teil der „Historischen Wiesn“ beim Oktoberfest in München.

Möglich wurde der Kauf nur duch das rieseige Spendenaufkommen unserer Mitglieder und Freunde des Vereins. Einen herzlichen Dank dafür !

Einen Dank möchten wir auch an Lennart Hartmann für die Stellung eines schönen trockenen Hallenplatzes, richten.

Es ist toll,  zu sehen wie, unser „Jagdschlösschen“ das Wir-Gefühl stärkt und mit welcher Hingabe das Schlöschen langsam in ein Schloss verwandelt wir.

Demnächst gibt es als Top-Attraktion den laufenden Keiler.

Fotos: Peter Grebenstein;  Text Carsten Heitfeld

Am 17.11.2023 war es endlich wieder soweit. Die königlichen Brüder des Bürgerschützenvereins trafen sich zum alljährlichen Martinsgansessen.

Wie immer fand dieses tolle Event in der Gaststätte Quante statt. Am Anfang in lockerer Runde bei einigen Bieren an der Theke, verlegte die illustre Runde später an die festlich gedeckte Tafel.  Seine amtierende Majestät Frank Beier wurde gebührend in den erlauchten Kreis der Hoheiten aufgenommen und hat es sich natürlich nicht nehmen lassen das ein oder andere Bier zu spendieren.

Insgesamt war die Spendenfreudigkeit an Getränkerunden sehr ausgeprägt, so das es zeitweise auch schon bei dem ein oder anderen zu einem Stau kam. Die Gaststätte Quante hat sich wieder einmal selbst übertroffen, mit den leckeren Gänsen, Knödeln, Rotkohl und Kartoffeln. Die obligatorische Herrencreme wurde natürlich auch wieder gereicht.

Bei guten Gesprächen und vielen Anekdoten ging es bis in die Nacht hinein, ehe der Abend wieder an der Theke gemütlich ausklang.

Einige Könige sollen dann noch in die neue Disco „Monkey“ verlegt haben….

 

Weitere Fotos: Hier klicken.

Text: Carsten Heitfeld; Fotos: Carsten Heitfeld

Am Samstag den 2.12.2023 sind wir von dem Freundeskreis der Ahlener Soldaten in die Westfalen-Kaserne eingeladen worden.

Es fand ein toller Nachmittag beim Simulatorschießen und anschließendem gemütlichen Beisammensein  statt.

Für viele von uns war es ein Wiedersehen mit Gebäuden und Waffen, welche heute sicherlich deutlich moderner sind, als

zu Zeiten, da wir teilweise noch Soldaten waren. Nach genauer Einweisung in die Waffen P1 und G36 wurde ausgiebig auf verschiedene

Entfernungen geschossen. Im Anschluss entbrannte ein heftig geführter Wettkampf um den besten Schützten an der P1 und

am Gewehr G36.  Das P1 Schießen wurde nach Gleichstand durch einen abschließenden Zweikampf von Hendrik Steinhoff

und Wolfgang Schröer mit 86 Punkten entschieden. Auch das Schießen auf den „wilden Keiler“ machte ordentlich Appetit, so

daß wir im Anschluss, den Abend im Casino-Gebäude der Westfalenkasrerne mit einem guten Essen und einem Bier ausklingen

lassen konnten.

Vielen Dank, nochmals an den „Verbindungsmann“ Thomas Kras vom Freundeskreis der Ahlener Soldaten, für den wirklich

gelungenen Nachmittag und Abend.

Da dieserAusflug nicht nur den Offizieren galt, war auch die weibliche Beteiligung sehr ordentlich.

Auch die amtierende Königin Irene Aulbur, ließ es sich nicht nehmen den wilden Keiler zu erlegen.

Jahreshauptversammlung der Bürgerschützen Ahlen 2023

Bürgerschützen setzen im Berliner Park auf Dauerlösung. Derart wechselvolle Zeiten hat der Bürgerschützenverein Ahlen seit Jahrzehnten nicht erlebt: Neben Pandemie- und Krisenfolgen, die zu bewältigen sind, sowie diversen Personalwechseln steht jetzt zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres ein Festplatzwechsel an. Aber: Der Vorstand und seine zuständigen Akteure sind überzeugt, das Schützenschiff weiter in ruhigem Fahrwasser halten zu können.

Die Mitgliederzahl sei aufgrund einiger Todesfälle leicht rückläufig, stellte Kassierer Thomas Klotz fest. Nahezu konstant sei jedoch die Zahl der Offiziere mit derzeit 182. Kassenprüfer Heiner Büscher bescheinigte dem Schatzmeister eine ausgezeichnete Buchführung, was eine einstimmige Entlastung durch die Mitglieder zur Folge hatte. Als neuer Kassenprüfer wurde Martin Büscher gewählt.

Weitere personelle Weichen wurden bei den Unterabteilungen gestellt. Ulrike Schroer repräsentiert die derzeit 38 Königinnen im Verein, während Anke Steinhoff als Musikinspizientin für den guten Ton verantwortlich zeichnet. Neuer Beisitzer ist Wolfgang Schroer.

„Aufgrund der demographischen Entwickung und der Überteuerung der Kapellen  kommen wir an einer Beitragserhöhung nicht mehr vorbei“, bedauerte Carsten Heitfeld. Doch die Erläuterungen des Kassierers überzeugten die Anwesenden letztlich: „Vor zwölf Jahren hat es die letzte Erhöhung gegeben.“ Mit einer Gegenstimme beschlossen die Schützen, dass künftig zehn Euro mehr eingezogen werden.

Vorbote des Schützenfestes sind die beiden Termine zum Plakettenschießen am 7. Mai von 11 bis 13 Uhr sowie am 14. Mai von 13 bis 15 Uhr. Treffpunkt ist die Sportanlage Balhorn in Enniger. Am 13. Mai treffen sich die Offiziere zur Radtour, am 30. Mai halten sie ihre Versammlung im Garten des Restaurants „Chagall“ ab. Der Königsausflug ist für den ersten Samstag nach den Sommerferien (12. August) geplant. Die Jungschützen laden zugleich zum Besuch der befreundeten Schützen in Herringen am 15. Juli sowie zu ihrem eigenen Fest am 3. Juni ein.

Jahreshauptversammlung der Bürgerschützen Ahlen 2023
Schatzmeister Thomas Klotz, Schriftführer Hendrik Westhölter, Vorsitzender Carsten Heitfeld, Stellvertreter Holger Steinhoff und Oberst Frank Beier (v.l.) freuen sich auf das anstehende Bürgerschützenfest.

Text: AZ, Ch. Wolff; Foto: Archiv des BSV, J. Ostermann

Bürgerschützen Ahlen Heinrich Jächter

Bürgerschützen Ahlen Heinrich Jächter

Oberleutnant „Spatz“ Jächter, 2015 auf der Festwiese (Bild  Archiv des BSV/ Foto D. Pfau)

Wer ihn etwas näher kannte, wusste dass er Heinrich hieß. Für alle anderen war er einfach nur „Spatz“. Im Alter von 79 Jahren ist Heinrich Jächter bereits am 14. März verstorben − genau an dem Tag, als sein Vereinskamerad im Bürgerschützenverein, Oberst a.D. Hans Brockmann, zu Grabe getragen wurde.

Dass er Benzin im Blut hatte und Roadster-Fahrer durch und durch war, zeigte sich im Alltag, indem er einen Mercedes  „300 SL–24“ aus den frühen Tagen der  Baureihe „R129“ pilotierte. War er aber auf schmalen Straßen des Münsterlandes unterwegs, fuhr er leidenschaftlich gerne mit seinem Arnolt Bristol Roadster. Mit diesem nahm er auch „mal eben“ am „Concours d’Elégance“ teil und räumte mit seinem  Fahrzeug prompt den ersten Preis ab. Der Wagen hat einen Sechs-Zylinder-Motor, der seine Verwandtschaft zum BMW 328 aus den 1930er Jahren nicht leugnen kann.  Nun sitzt er wohl mit Sterling Moss, Rudolf Caracciola und Huschke von Hanstein auf einer Wolke und wird sich das Oldtaimertreffen am „Pängel-Anton“ von oben betrachten.

Bürgerschützen Ahlen Heinrich Spatz Jächter

„Spatz“ aus der goldenen  Ära des Automobils (Bild: Rossen Gargolv)

„Spatz“ Jächter war Oberleutnant der ersten Kompanie und leidenschaftlicher Bürgerschütze. Die Schützenmesse ließ er sich nie entgehen, war aber als einer der letzten bekennenden Kneipengänger bis 2017 im Bierzelt ein „Luftüberlegenheitsjäger“. Spannende Geschichten hatte er immer auf Lager und verband das als alter Banker jedes Mal mit der passenden Seriosität. Als Mitglied des Jächter-Clans gehörte er zu den Poahlbürgern der Stadt und fand sich mit Ahlen  sehr verbunden.

Tschüß Spatz (Bild: Rossen Gargolv)

Hans Brockmann - Nachruf 2023

Glas ist überall in unserem Alltag vertreten. Doch aus diesem Alltäglichen machte Kunstglasermeister Hans Brockmann gerne etwas Besonderes. Vor wenigen Tagen ist der Ahlener verstorben. Im Mai wäre er 90 Jahre alt geworden.

„Man merkt gar nicht, wie die Jahrzehnte an einem vorüberziehen“, sagte Hans Brockmann vor acht Jahren, als ihm der Diamantene Meisterbrief überreicht wurde. Von 1956 bis 2008 war er Geschäftsführer der Bau- und Kunstglaserei Brockmann Doch auch in den Jahren danach blieb er weiter an alter Wirkungsstätte aktiv.

Die ersten beruflichen Schritte unternahm Hans Brockmann im April 1947 im Ahlener Zweigbetrieb der Hammer Firma Kloth. Später ging es im Hauptbetrieb weiter, worauf die damals üblichen „Gesellen-Wanderjahre“ folgten. Stationen Brockmanns waren unter anderem Lünen, Gütersloh und Köln. Die Meisterprüfung als Kunstglaser folgte am 30. Juli 1955 vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Köln. Die erste Anstellung als Meister führte den Ahlener nach München in die Bayerische Hofglasmalerei van Treeck.

Am 13. Oktober 1956 gründete Brockmann seinen eigenen Glaserbetrieb in Ahlen − zunächst in einer Werkstatt an der Weststraße 127. Schon in den ersten fünf Jahren vergrößerte er sich auf drei Gesellen und zwei Lehrlinge. 1962 folgte ein Umzug zur Weststraße 117. Im Jahr darauf heiratete Brockmann Gertrud Hartmann. Aus der Ehe gingen Sohn Thomas und Tochter Martina hervor. Wichtige Etappen der Firmengeschichte waren der Neubau im Gewerbegebiet Kleiwellenfeld 1969 sowie der Umzug in den nahen Neubau Mitte der 1990er Jahre.

Das Firmengründungsjahr 1956 war auch Brockmanns Eintrittsjahr in den Bürgerschützenverein. 1978 war er mit Erika Detmar König. 1984 wurde er zum Oberst ernannt. Amtshöhepunkt war 1988 das 300-jährige BSV-Bestehen unter dem Vorsitzenden Theo F. Leifeld. Für die Feierlichkeiten verschob Brockmann sogar seinen Hochzeitstag. 1994 übergab er sein Amt an Ludger Eckel.

Hans Brockmann - Nachruf 2023

Oberst Hans Brockmann – Von 1984 bis 1994 Schützen – Bataillons – Kommandeur bei den Bürgerschützen. 1978 Bürgerschützenkönig mit Königin Erika Detmar.

Text: AZ Ch. Wolff, Bild: Archiv des BSV/ D. Pfau

Eine motivierte Throngesellschaft in veränderter Saalaufteilung und die spürbare Lust der Gäste auf Musik, Tanz und gute Unterhaltungen prägten den Winterball des Bürgerschützenvereins Ahlen am Samstagabend in der Stadthalle. Im Beisein der Abordnungen befreundeter Vereine erlebten die Gäste und Aktiven eine Bilderbuchveranstaltung, die sicher noch lange im Gespräch bleiben wird.

Im Mittelpunkt der rauschenden Ballnacht standen König Bernhard Büscher, Königin Anne Gosda und ihr gesamter Hofstaat, die nach dem von den Jungschützen eingeleiteten Einmarsch unter den Klängen der Partyband „Motion Livemusik“ dafür sorgten, dass die Tanzfläche durchweg gefüllt blieb.

Top-Stimmung und durchweg volle Tanzfläche: Die Band „Motion Livemusik“ gab richtig Gas.

Zahlreiche Ehrengäste

Zu den Ehrengästen zählten Abordnungen zahlreicher befreundeter Vereine und Verbände, unter anderem die Majestäten Peter Klösener und Carina Grinsch (Schützengemeinschaft Ahlen), Timo Quante und Clara Bühlmeyer („Alt- und Neuahlen), Hermann Schlüter (St.-Sebastian-Schützengilde Beckum), Sebastian Brinkmann und Paula Figgener (Schützengesellschaft Oelde). Wer abseits von Theke und Tanzfläche etwas Kurzweil erleben wollte, war in der neuaufgestellten Fotobox richtig, in der bis in die Nacht hinein einmalige Aufnahmen entstanden sind.

Thomas Klotz, BSV-Majestät von 2020, begrüßte König Sebastian Brinkmann aus Oelde mit Anhang.

Vorsitzender Carsten Heitfeld, der erstmals in dieser Funktion die Begrüßung übernahm, ging insbesondere auf die vielzitierte Zeitenwende ein. „Nicht nur geopolitisch war das vergangene Jahr von unheilvollen Entwicklungen wie dem Krieg in der Ukraine und der deutschen Energiekrise geprägt“, sagte er. „Auch für unseren Verein war es ein außerordentlich ereignisreiches Jahr.“

Zunächst habe es den Wechsel der Schützenwiese zur „Hela-Radrennbahn“ gegeben, der viel Kraft gekostet, aber das „Wir-Gefühl“ gestärkt habe. Dann habe der langjährige Festwirt erklärt, dass er aufgrund von Umstrukturierungen und Personalmangel nicht mehr zur Verfügung stehe. Letztlich sei auch die Schießbude, die den BSV fast drei Jahrzehnte begleitet hat, 2023 nicht mehr dabei, da sie auf einem länger andauernden und damit lukrativeren Fest aufgestellt werde. Nun werde die alte „Hela-Bahn“ für eine Neubebauung vorbereitet, so dass erneut eine Festplatz-Alternative gesucht werden musste. „Sie merken, der Bürgerschützenverein steht gerade selbst mitten in einer Zeitenwende“, so Heitfeld. Aller Probleme zum Trotz habe der BSV Lösungen gefunden und wird nun ein völlig neu zugeschnittenes Sommerfest im Berliner Park feiern, kündigte der Schützen-Vorsitzende an.

Text & Fotos: Christian Wolff

Die dritte Kompanie unter dem Kommando von Hauptmann Norbert Deitermann traf sich in diesen Tagen in den Räumen von Heitkamm-Dachbaustoffe im Gewerbegebiet Vatheuershof. Unter der Federführung von Leutnant Gordon Waldmann wurde dort ausprobiert, was ein Fahrsimulator zu leisten imstande ist. Bis in die Nacht hinein genossen die Offiziere der dritten Kompanie eine Brotzeit und fuhren nebenbei immer wieder auf der Nordschleife um die Wette.

Einen Ausflug in die Geschichte des Bürgerschützenvereins Ahlen unternahmen am Sonntag mehr als 80 Besucher der zweiten Sonderausstellung im Obergeschoss der Gaststätte Geisthövel.

„Die heute als Gründungsjahr geführte Zahl 1688 bezieht sich lediglich auf den ältesten erhaltenen Schützenorden“, erklärte Inventarienverwalter Josef Ostermann. „Es ist inzwischen belegt, dass auch lange vorher schon Schützenfeste gefeiert wurden.“ Dazu gebe es interessante Ausführungen des Stadtchronisten Jürgen Rheker, der im Jahr 2012 gemeinsam mit einem eigens einberufenen Team den zweiten Band der Schützenhistorie herausgebracht hat.

Die Ausstellung umfasste neben zahlreichen Originalen – von der Kette bis zur Fahne – auch Abzüge von Aufnahmen aus dem BSV-Bildarchiv.

Die Gästeschar wurde ebenfalls von Sozial- und Kulturdezernentin Stephanie Kosbab bereichert, die sich sehr fürs Ahlener Schützenwesen interessierte. „Es ist festgehalten, dass die Feste und Versammlungen in den 1920er Jahren aufgrund der gestiegenen Einwohnerzahl derart aus allen Nähten platzten, dass die Gründung weiterer Schützenvereine die Folge war“, erläuterte Ostermann und freute sich, dass der zweite Teil der Schau auf noch größere Resonanz stieß als der erste.

Neben der Ausstellung sorgte die Familie Rogalla für die Beköstigung der Schützen und ihrer Gäste.

Südwall, Hela-Radrennbahn und Berliner Park: Die bisherigen Festplätze und den voraussichtlichen Nachfolger erwanderten einige Aktive des Bürgerschützenvereins Ahlen am Samstagnachmittag. Vorsitzender Carsten Heitfeld (l.) skizzierte dabei Vor- und Nachteile der Anlagen vom Ambiente bis zur Infrastruktur mit Strom- und Wasseranschlüssen. Zum Abschluss kamen die Offiziere einer Einladung ihres Majors Hendrik Koch nach. Gemeinsam mit der Nachbarschaft am Homannsweg hatte er einen kleinen Weihnachtstreff auf dem Hof Bolsenkötter auf die Beine gestellt, der sehr guten Anklang fand. Für die Beköstigung sorgte das Team des „Pier 59“ um Philipp Bake. Da war einiges mehr als Glühwein im Angebot. Und zum Aufwärmen lockte eine Feuerschale.

Foto: Christian Wolff

Mit einem umfangreichen Tagesprogramm hat sich die Königskompanie des Bürgerschützenvereins Ahlen in diesen Tagen zwischen Wadersloh, Langenberg und Rheda-Wiedenbrück bewegt. Sprecher Bernd Schulze Beerhorst hatte die Tagesroute ausgearbeitet.

Nach der Begrüßung der Majestäten, darunter der amtierende König Bernhard Büscher, ging es per Bus zu Schloss Crassenstein. Das historische Gebäude in Wadersloh hat in den vergangenen Jahrzehnten eine wechselhafte Geschichte durchlebt: Herrensitz, Internat, Leerstand, Forschungseinrichtung und nach unklarer Zukunft heute Privatschule. Frank Röschinger, selbst ehemalige Majestät der Ahlener Bürgerschützen, übernahm die Führung. „Hier verbindet sich traditioneller Charme und das kulturelle Erbe eines Internats in einem historischen Schloss mit einer dynamischen und modernen Lehr- und Lernumgebung“, hielt er fest.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einem Biergarten in Langenberg ging es zur Besichtigung des Radio- und Telefonmuseums im Verstärkeramt Rheda-Wiedenbrück. „Wir waren hier schon einmal mit den Offizieren und dabei sehr begeistert“, sagte BSV-Vorsitzender Carsten Heitfeld. „Man entdeckt hier bei jedem Besuch etwas Neues.“ Zu sehen gab‘s allerhand Technisches, das viele Fahrtteilnehmer nicht mal mehr aus Kindertagen kannten.

Als es am Nachmittag zurück nach Ahlen ging, gab es folglich ausreichend Gesprächsstoff. Zum Ausklang mit Abendessen kehrten die Bürgerschützen-Könige ins Lokal Geisthövel ein.

Quelle: Christian Wolff

Die außergewöhnlich lange Regentschaft von Thomas Klotz hat ein Ende: Nach 1092 Tagen im Amt konnte der Bürgerschütze am Abend des Fronleichnamstages endlich das Zepter weitergeben – und zwar an Bernhard Büscher, der den langen Kampf an der Vogelstange um 19.23 Uhr mit dem 262. Schuss endlich beendete.

Vorausgegangen war ein echtes Bilderbuch-Schützenfest unter blauem Himmel und auf einem neuen Festplatz, der allseits Anklang fand. „Hier solltet ihr jetzt immer feiern“, war auch der Tenor eines Schützenbruders aus dem befreundeten Verein in Herringen.

Doch auch schon in den Stunden zuvor ging es ausgelassen zu. Jungschützen und Offiziere hatten sich zur Einstimmung im Garten des Vereinslokals „Chagall“ getroffen, um danach unter den schattigen Bäumen des Stadtparks zum ersten Mal gemeinsam anzutreten. Der Umzug zum Marktplatz, wo Totenehrung und Kranzniederlegung folgten, war dann auch mit dem glanzvollen Abschiedsauftritt des scheidenden Hofstaats verbunden. Vorsitzender Carsten Heitfeld hob in seinen Begrüßungsworten hervor, dass es gerade in diesen Zeiten zwischen Pandemie und Krieg in Europa nicht selbstverständlich sei, ein solches Fest feiern zu dürfen. „Wir halten an unseren Werten fest und stellen sie gerne nach außen dar“, sagte er. Der Verein wolle ein Zeichen setzen. „Deswegen lassen wir uns an diesem Wochenende die Freude nicht nehmen.“

Großen Dank richtete der Vorsitzende auch an Bürgermeister Dr. Alexander Berger und sein Team aus der Verwaltung, die gemeinsam mit dem Bürgerschützen-Vorstand an einem Strang gezogen haben, um den Wechsel des Festplatzes schnell und unkompliziert über die Bühne zu bringen. „Das hat uns aus einer großen Misere befreit“, so Heitfeld.

Schließlich waren über dem Hela-Gelände die ersten Schüsse zu hören und die Insignienschützen begannen, ihr Werk zu verrichten. Als besonders treffsicher erwies sich dabei Inventarienverwalter Josef Ostermann, der neben Apfel (42. Schuss) und Zepter (43. Schuss) sogar noch den rechten Flügel (128. Schuss) von der Stange holte. Martin Büscher landete einen doppelten Treffer: Mit dem 132. Schuss sicherte er sich den Stoß, nachdem er mit dem 72. Schuss bereits die Krone heruntergeholt hatte. Und als Herr des linken Flügels notierte Schießwart Patrick Sunderkemper den Schützenbruder Winfried Brüggemann.

Was folgte, waren erstaunlich wenig Aspiranten und lange Schießpausen, die dafür sorgten, dass sich die Zaungäste vermehrt an den Ständen und vor dem Zelt tummelten als an der Vogelstange. „Will denn heute keiner König werden?“, fragte Oberst Frank Beier in die Runde, während einige Schützen die Suche nach möglichen Kandidaten aufnahmen. Den einen oder anderen Schuss setzten dann immerhin Gerd Buller und Sebastian Wels ab, bis mit Bernhard Büscher letztlich ein Kamerad nach vorne schritt, der es sich – nach Absprache mit der Familie – durchaus zutraute, dieses besondere Amt zu übernehmen.

Quelle: AZ, von Christian Wolff